
Waschmaschinen? Dachte ich nie groß drüber nach. Bis ich nach Berlin gezogen bin – 5. Etage, ohne Aufzug, 18 Quadratmeter Wohnfläche, keine Einbauküche, kein Bad mit Waschmaschinenanschluss. Dafür Altbau-Charme, Lage direkt an der Ringbahn und der Deal meines Lebens bei der Miete.
Nur: Wie soll man hier bitte Wäsche waschen?
Anfangs schleppte ich meine Wäsche zweimal pro Woche in einen Waschsalon um die Ecke. Erst fand ich das „authentisch“. Zwei Wochen später war’s nur noch nervig. Zeitfresser, Münzen such mal in Berlin, Wäsche manchmal weg, manchmal fremde Socken drin.
Bis mir eine Freundin sagte: „Kauf dir doch einfach eine mini waschmaschine. Die passt bei dir ins Bad – oder unter die Fensterbank.“
Ich hab sie ausgelacht. Und sie hatte recht.
Mini? Ja. Aber maximal hilfreich.
Das Ding war kleiner als mein Wäschekorb – und wusch in 20 Minuten meine Shirts, Unterwäsche und manchmal sogar Handtücher. Kein Anschluss? Kein Problem. Ich fülle das Wasser per Gießkanne ein, lasse es in die Dusche ablaufen. So einfach.
Ich kann ehrlich sagen: Es war eine dieser Anschaffungen, die man zuerst belächelt – und dann täglich nutzt. Und dann anderen empfiehlt. Wie jetzt dir.
Was ich gelernt habe
Ich bin niemand, der Technik liebt. Ich will, dass Dinge funktionieren – ohne viel Erklärbedarf. Und genau das tut meine Mini Waschmaschine.
Was mir besonders gefällt:
- Ich wasche, wann ich will. Keine Öffnungszeiten, keine Wartezeit, kein Belegungsplan.
- Ich wasche so viel, wie ich wirklich habe – nicht erst, wenn sich der Berg lohnt.
- Ich höre sie kaum. Selbst wenn ich online Vorlesung hab oder abends schlafe.
- Ich brauche keinen festen Platz – im Sommer stelle ich sie sogar ab und zu auf den Balkon.
- Ich trage nie wieder volle Tüten durch den Kiez.
Die Maschine nimmt mir keine Hausarbeit ab. Aber sie gibt mir Kontrolle zurück – und Platz. Beides ist in Berlin knapp.
Für wen ich sie mir noch wünschen würde
Für meinen Bruder. Der lebt im Van, surft in Portugal und trocknet seine Wäsche auf der Heckklappe. Er nutzt noch so eine Handkurbel-Dings. Ich sag: Hol dir eine Mini Waschmaschine mit Stromanschluss.
Für meine Oma. Sie lebt allein, wäscht wenig, mag’s leise. Ihre alte Maschine brummt wie ein Rasenmäher.
Für jeden, der zwischen zwei Wohnungen lebt, pendelt, unterwegs ist oder einfach keine Lust hat, das eigene Leben nach einem Waschplan zu organisieren.
Dinge, die ich vorher wissen wollte (jetzt aber weiß)
Vielleicht helfen sie dir:
- Sie wiegt wenig. Ich kann sie selbst anheben. Gut, wenn man keine Hilfe hat.
- Sie braucht wenig Wasser. Ich nutze pro Waschgang einen Eimer, den ich eh schon im Bad hab.
- Sie schleudert auch. Klar, nicht wie ein High-End-Gerät, aber für meine Zwecke völlig okay.
- Sie ist leise genug. Ich hab Nachbarn unter mir, die sich über alles beschweren – über das Ding nicht.
- Sie braucht ein bisschen Platz. Also ja, minimalistischer Lebensstil hilft. Aber das ist bei mir eh Standard.
Was ich nicht brauche – und sie mir trotzdem bietet
Ich bin kein Technik-Nerd. Aber trotzdem liebe ich es, wenn Geräte mitdenken.
Meine Mini Waschmaschine ist:
- schnell – 15 bis 30 Minuten
- effizient – kein Wasserverschwender
- wartungsarm – ich reinige nur den Filter
- verständlich – keine 20 Programme, die ich nie nutze
- robust – ich bin nicht zimperlich, und sie meckert nie
Für mich ist sie nicht nur eine Maschine, sondern ein Stück Eigenständigkeit.
Sie wäscht mit mir, nicht gegen mich.
Mein Fazit?
Ich dachte nie, dass ich mal einen Artikel über eine Waschmaschine schreiben würde. Und doch sitze ich hier, mit meinem Laptop auf dem Fensterbrett, während die Mini Waschmaschine unten leise summt.
Mein Hoodie wird gleich fertig sein.
Mein Leben ist nicht perfekt, meine Wohnung nicht groß – aber sauber ist es. Und das ganz ohne Keller, Waschkarte oder Wartezeit.
Wenn du überlegst, dir eine zu holen: Mach’s einfach. Du wirst es dir danken.
So wie ich mir selbst.